Legal Tech Start-ups

Accelerating Legal Tech Start-ups

Wie der German Legal Tech Hub Start-ups auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützt

Von Thorsten Ramus Axel Deffner

Im April 2023 hat mit notarity die größte Finanzierungsrunde eines österreichischen Legal Tech Start-ups stattgefunden. Lexion, das amerikanische Start-up aus Seattle, hat im gleichen Monat eine Series-B-Finanzierung in Höhe von 20 Mio. Dollar eingeworben. Die Compliance-Lösung Sawayo verkündete am 4. Mai 2023 eine hohe sechsstellige Finanzierungsrunde. Generative AI hat mit dem Vorreiter Open.AI innerhalb von fünf Tagen eine Million Nutzer:innen angezogen – das ist weltweit einmalig.

Die Liste könnte (von ChatGPT) um ein Vielfaches erweitert werden. Mit dem Start-up German Legal Tech Hub (GLTH) möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Liste mit erfreulichen Nachrichten aus dem Legal Tech-Ökosystem in Deutschland weiter füllt. Dafür haben wir ein maßgeschneidertes Programm für Legal Tech Start-ups entwickelt. Worauf wir bei der Betreuung von Legal Tech-Start-ups den Fokus legen, erfahren Sie hier.

Thematische Schwerpunkte: Vertrieb und Kapitalbeschaffung

Im renommierten „Startup Monitor“ aus dem Jahr 2022 von PwC und dem deutschen „Startup-Verband“ werden die zentralen Herausforderungen von jungen Unternehmen herausgearbeitet. Unter den drei Top-Nennungen befinden sich Vertriebs-/Kundengewinnung (65,8 Prozent sehen das Thema als Herausforderung) sowie Kapitalbeschaffung (38,7 Prozent). Diese beiden Schwerpunkte sind für das Start-up-Programm des German Legal Tech Hubs die zentralen Anknüpfungspunkte, um die Start-ups weiterzuentwickeln.

Hinsichtlich der vertrieblichen Komponente öffnen wir unser Netzwerk für Konzerne und Kanzleien, aber auch für mittelständische Unternehmen – unter der Prämisse, dass die Unterlagen sowie die „Sales-Story“ stimmig sind und wir klar erkennbare Erfolgschancen für die Start-ups ausmachen können. Dazu dient uns zum einen unsere digitale GLTH-Community-Plattform, die sich gerade in der Beta-Phase befindet, und zum anderen unser etabliertes Netzwerk, das wir als Initiator:innen des GLTHs mitbringen.

Im Kontext der Kapitalbeschaffung liegt unsere Expertise in der Unterstützung bei der Akquise von Venture-Capital. Auch hier kommt der „track-record“ der Initiatoren ins Spiel, die bereits Unternehmen von der Wiege bis zum erfolgreichen Exit (u. a. Brille 24 durch Matthias Hunecke) aufgebaut haben. An dieser Stelle ist es für uns von höchster Bedeutung, wichtige Stellhebel für den geplanten Unternehmenserfolg bei den Gründer:innen mit offenem Visier anzusprechen – und zwar auf Augenhöhe.

Andere Prioritäten: Warum Produktentwicklung nicht im Fokus steht

Die dritte zentrale Herausforderung, die im PwC Startup Monitor 2022 genannt wurde, ist die Produktentwicklung. Diesem Element widmen wir im GLTH-Start-up-Programm wenig Aufmerksamkeit: Unser Fokus liegt nicht auf der Inkubation von Start-ups (in dieser Phase wird das erste Produkt entwickelt). Hierzu verweisen wir gerne auf die Initiative des Legal Tech Colab, die sich auf die Inkubation von Gründungsideen spezialisiert haben. Im Rahmen unseres Start-up-Programms haben wir uns gegen einen sogenannten „Batch“-Ansatz (Start-ups kommen für X Monate in einer Kohorte zusammen und bekommen dann Coaching, Mentoring, Trainings etc.) entschieden. Unser Programm ist zeitlich flexibel, berücksichtigt stärker die Bedürfnisse der Gründerteams und last, but not least, fahren wir einen Prüfstand-Ansatz. Das bedeutet, dass die Start-ups bei uns zu den Themen Vertrieb und Fundraising auf den Prüfstand kommen.

Spezifische Förderung der Legal Tech Start-ups

Durch das Screenen und Vorstellen der Unterlagen (i. d. R. Vertriebsunterlagen und Pitch-Deck) identifizieren wir Lücken und geben daraufhin Handlungsempfehlungen an die Teams. Diese Orientierungen reichen dabei von einfachen Anpassungen der Vertriebs-Story über die grundlegende Neuausrichtung des Vertriebskonzepts. Im Idealfall sind die Lücken nach einer gewissen Zeit geschlossen. Erst im Anschluss öffnen wir unsere Netzwerke für potenzielle Investor:innen und Kund:innen. Die Kontaktherstellung erfolgt ebenfalls zielgerichtet: Wir vermitteln ausschließlich Kontakte zu passenden Investor:innen. Dies ist aus unserer Sicht der effizienteste Ansatz, da er die größte Motivation für beide Akteur:innen mit sich bringt: Es wird kein starres Programm abgespult, sondern pragmatisch und bedürfnisorientiert vorgegangen.

Große Resonanz auf dem Legal Tech-Markt

Seit dem Start unseres Programms freuen wir uns über viele positive Rückmeldungen und Anfragen von hochspannenden Start-ups. Gerade im Bereich der KI generierten Dokumentenerstellung, intelligenten Anwaltskunden-Kommunikation und Access-to-Legal-Konzepte sehen wir große „Category-Leader“-Potenziale.

Win-Win-Situation: Nutzen für alle Beteiligten

Unser Ansatz bietet für alle Partner:innen (Start-ups, Kanzleien, Rechtsabteilungen, Verwaltungen Kapitalgeber:innen) sehr großen Nutzen: Die Start-ups werden zielgerichtet und schnell bei ihrer Weiterentwicklung in den Bereichen Vertrieb und Kapitalbeschaffung von unseren Expert:innen unterstützt. Im Nachgang öffnen wir für die jungen Unternehmen die Türen zu ausschließlich interessanten Partner:innen, sofern wir diese für erfolgsversprechend halten. Das hat wiederum den Vorteil, dass unsere Partner:innen nicht mit Themen konfrontiert werden, die sie nicht interessieren. Darüber hinaus haben die Partner:innen jederzeit die Möglichkeit, sich über unser GLTH-Start-up-Radar auf der Community-Plattform über die einzelnen Start-ups zu informieren und ggfs. eigenständig zu mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

 

Interesse geweckt?

Dann nehmen Sie Kontakt mit dem German Legal Tech Hub auf:

Bild: Adobe Stock/©treety
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Thorsten bringt mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Finanzierung von Start-ups, dem Aufbau und Betrieb von Start-up-Programmen sowie dem Bereich von Corporate-Innovation mit. Er ist zudem Design Thinking & Lean Start-up Coach und beschäftigt sich seit längerem mit Agile Leadership.

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Axel berät seit mehr als 15 Jahren Corporates zu Strategie- und Organisationsthemen. Seit 2015 hat er verschiedene Innovationsthemen/Start-ups in verantwortlicher Rolle mit aufgebaut. Er ist zertifizierter Innovationsmanager nach ISO 56002.

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