Von FFI-Verlag
Vom 03. bis zum 04. September 2019 fand zum dritten Mal die Swiss Legal Tech in Zürich statt. Nach den großen Erfolgen im Jahr 2017 und 2018 trafen sich führende Legal-Tech-Experten aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Finnland zum Austausch über den heutigen Stand der digitalen Revolution und die neusten Digitalisierungs-Tools. Laut der Initiatorin der Veranstaltung, Dr. Petra Arends-Paltzer, lag die Anzahl der Anmeldungen mit 168 Teilnehmern auf dem Niveau von 2018.
Workshops rund um die neusten Legal Tech-Tools
Am ersten Tag der Veranstaltung trafen sich die Teilnehmer in der KV Business School, wo neun Workshops zu den Themen „Essential Digital Tools“ und „Digital Research & Communication for Lawyers“ stattfanden. Rund 20 Teilnehmer saßen in jedem Workshop und verfolgten gespannt, was die Referentinnen und Referenten, bestehend aus Juristen und Entwicklern, über die neusten Legal Tech Tools berichteten. Die Gründerin von LeReTo, Dr. Veronika Haberler, erklärte zum Beispiel Schritt für Schritt wie ihr Tool, das einem bei der Quellenrecherche aus Schriftsätzen und Urteilen hilft, funktioniert. Währenddessen erläuterte Dr. Franziska Lietz, die Geschäftsführerin des RGC Managers nebenan, wie sie aus einer Excel-Tabelle ein neues Geschäftsmodell entwickelte und wie man dieses anwendet. Nach drei Runden Workshop ging es für die Sprecher und Sprecherinnen bei strahlendem Sonnenschein zum Networking inklusive Drink und Pizza.
Eine Konferenz mit hochkarätigen Referenten und spannenden Themen in beeindruckender Kulisse
Am nächsten Tag stand in der beeindruckenden Kulisse des schweizerischen Nationalmuseums die Konferenz an. Die Schwerpunkte lagen dieses Jahr auf den Themen „Gemeinsam sind wir stark - Coopetition unter Anwälten“, „Access to Justice – per Mausklick zum Recht“, „PropTech“ und neue Businessmöglichkeiten für Anwälte. Nach den Begrüßungsworten von Dr. Petra Arends-Paltzer und einer Bestandsaufnahme von dem wohl bekanntesten Legal Tech-Experten Markus Hartung ging es los. Hartung berichtete, dass der deutsche Markt der Legal Tech-Tools zwar immer noch deutlich kleiner als der in den USA und der UK sei, die Tools jedoch alle ein großes Potential haben – auch außerhalb des Rechtsmarktes. Die „Woman of Legal Tech 2018“ Franziska Katharina Lehner begleitete als Moderatorin durch die interessanten Kurzvorträge der Experten. Darunter ein Vortrag von dem Gründer des Legal Tech Centers, Florian Glatz, der unter anderem über sein Spezialgebiet Blockchain berichtete. Besonders gut kam der Vortrag von Sabrina Keese-Haufs an. Sie erzählte auf humorvolle Art und Weise und voller Dynamik, wie sie es geschafft hat, als Anwältin über Facebook erfolgreich zu werden und 300 neue Mandanten zu gewinnen. Anschließend diskutierten sowohl die Experten als auch die Besucher gemeinsam in einem Panel, welche der neuen digitalen Möglichkeiten heute schon in der Praxis angewandt werden können. Nach einem Schlusswort von Frau Dr. Arends-Paltzer endet auch dieser Tag mit einem gemütlichen Networking und Apéro im Innenhof der Location.
Ein voller Erfolg
Nach zwei erfolgreichen Tagen rund um das Thema Legal Tech waren Ausrichter und Besucher gleichermaßen mehr als zufrieden. Neben den vielen neuen und interessanten Informationen und vorgestellten Tools, gab es die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen und viele neue Kontakte zu knüpfen. Besonders spannend war es, dass die Besucher sowohl in einigen Workshops als auch in der Diskussion der Konferenz durch die Nutzung des Programmes sli.do digital und interaktiv miteingebunden wurden und somit die Möglichkeit hatten, die Veranstaltung aktiv mitzugestalten. Viele Teilnehmer, darunter auch Marianna Matokhniuk, Produktmanagerin bei TPR Legal, sprachen am Ende der Veranstaltung ihr Lob aus: „Sehr tolle Erfahrung! Kann ich jedem absolut empfehlen, sei es ein Start-Up oder ein Rechtsanwalt. Sehr inspirierende Vorträge!“ Insgesamt war also auch die Swiss Legal Tech 2019, genau wie ihre Vorgänger, ein voller Erfolg. Ein Wermutstropfen trübte die gute Stimmung dann doch: Die Macherin der SLT, Dr. Petra Arends-Paltzer kündigte an, dass die Konferenz 2020 zwar fortgesetzt würde, jedoch ab dem kommenden Jahr ohne sie. Uf Wiederluege, liebe Petra!
Hinweis: In Kürze folgt hier ein Video mit Impressionen zur Veranstaltung.
Workshops
Referenten | Thema |
Simon Ahammer | Knowledge Management in Kanzleien und Rechtsabteilungen – Was geht, was geht nicht und wie sollte es gehen |
Veronika Haberler | Smarte PDFs: Legal Research mit Dokumenten |
Heinz Rometsch | Turn Office 365 into your legal DMS |
Kaisa Kromhof | Contract Mill – Scale your legal work with do-it-yourself applications |
Christopher Diesing | Stackfield GmbH – Teile vertrauliche Dokumente und kommuniziere sicher mit deinen Mandanten, Kollegen und externen Kanzleien |
Marianna Matokhniuk | Uthority Behördenschreiben verstehen |
Franziska Lietz | Mit einer Excel-Datei zum neuen Geschäftsmodell |
Muriel Völkle | Die digitale Mandatsakquise für Anwälte auf digitalCounsels |
Michael Fetzer | Legartis – Legal Document Analysis |
Konferenz
Referenten | Thema |
Markus Hartung | Keynote - Wo stehen wir heute – was haben wir nach 4 Jahren Legal Tech tatsächlich erreicht? |
Daniel Halmer & Sebastian Tussing | Angriff auf das bestehende Anwaltsbusiness |
Sabrina Keese-Haufs | Zugang zum Recht: \'Access2Justice\' mit ALSP |
Ioannis Martinis | Rechtsschutz 5.0 – Von Künstlicher Intelligenz und analogen Walk-Ins |
Nadine Pfiffner | Die Anwendung von Legal Tech (ALSP) und deren Verwertbarkeit in Gerichtsverfahren |
Gudrun Stangl | Legal Tech Hub Wien – wie die grössten Anwaltskanzleien Österreichs zusammenarbeiten und in 2018 den Legal Tech Hub Vienna gegründet haben |
Arnaud Touati | Der Legal Tech Inkubator der Anwaltskammer Paris (ENG) |
Stefan Schicker | Munich Legal Hackers und die Entstehung der SKW Schwarz @ Tech GmbH |
Mario Faccinetti | Digitale Transformation der Immobilienbranche (PropTech) + neue Businessmöglichkeiten für Anwälte |
Wolfgang Müller | PropTech als Treiber neuer (juristischer) Geschäftsmodelle |
Florian Glatz | Digitalisierung eines Real Estate Funds |
Foto: FFI-Verlag
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