Legal Hackathon 2024

„So viele innovative, neugierige Menschen an einem Ort zu treffen, die zusammen etwas Neues entstehen lassen, war einfach toll“

Erfahrungsbericht vom Legal Hackathon 2024

Bereits zum sechsten Mal fand der Legal Hackathon Cologne statt, veranstaltet von Wolters Kluwer und RSM Ebner Stolz mit Unterstützung durch das Gateway der Uni Köln und das Legal Tech Lab Cologne. In diesem Jahr sicherte sich das Team mit dem Namen „ComplAlance“ den Sieg. Hier erzählen die Teammitglieder Claudia Jandek, Marcel Stapelfeldt, Tim Deißler und Günther Körner, wie sie den Hackathon erlebt haben und was es mit ihrer Idee „ComplAlance“, einem Tool das Unternehmen dabei hilft, die komplexen Anforderungen der geltenden EU-KI-Verordnung effektiv umzusetzen, auf sich hat.

Der Weg zum Legal Hackathon Cologne

Unabhängig voneinander haben wir gezielt im Netz nach Veranstaltungen wie dieser gesucht und sind dabei bei LinkedIn auf den Legal Hackathon von Wolters Kluwer und Ebner Stolz aufmerksam geworden. Claudia und Marcel wollten bereits in den letzten Jahren am Hackathon teilnehmen, allerdings hat es leider terminlich nie gepasst. Umso mehr haben sie sich gefreut, dass es in diesem Jahr dann endlich geklappt hat. Marcel und Günther hatten bereits Erfahrung mit der Teilnahme an Hackathons, Claudia nahm bereits an der Legal Design Summer School teil, für Tim war das Format Neuland. Marcel und Tim kannten sich vorher aus einem anderen Kontext und sind zusammen zum Hackathon gekommen. Marcel und Günther hatten sich bei einem vorherigen Hackathon schon getroffen. Wir alle waren zum ersten Mal beim Legal Hackathon Cologne und sehr gespannt auf die Veranstaltung im Hauptsitz von Wolters Kluwer in Hürth.

Vielfältige Skills für ein gut funktionierendes Team

Legal Hackathon 2024
Vorstellung des Teams

Wir alle sind fasziniert vom Thema Künstliche Intelligenz und dem Hype um das Thema. In den kurzen Pitches am ersten Abend, bei denen jeder einzelne die Möglichkeit hatte, seine Ideen für den Hackathon den anderen Teilnehmenden vorzustellen, kristallisierte sich schnell heraus, dass wir vier sehr ähnliche Ideen hatten. Wir haben uns an dem Abend dann sehr schnell als Team zusammengefunden und unsere Ideen zu einem großen Ganzen zusammengeführt. Es hat einfach gematcht. Es ist sehr bereichernd, mit Menschen aus verschiedenen Bereichen in einem Team zusammenzuarbeiten. Unterschiedliche Blickwinkel, Erfahrungen und Fähigkeiten sind genau das, was es für ein gut funktionierendes Team braucht. Jeder bringt aus seinem Bereich Expertise und verschiedenen Skills mit, die nötig sind, um eine Idee professionell und von allen Seiten beleuchtet auszuarbeiten und schließlich ein Produkt entstehen zu lassen. In unserem Team haben sich die verschiedenen Expertisen aus den Bereichen Recht, Marketing, Programmierung und Design hervorragend ergänzt. Außerdem haben wir von den Coaches, die ebenfalls sehr unterschiedliche Hintergründe mitbrachten, extrem hilfreiche Tipps für den Pitch bekommen.

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Von der Idee zum Produkt

Das war unsere Idee: Seit in Kraft treten der KI-Verordnung muss ein Unternehmen, wenn es KI entwickelt oder vertreibt, umfangreiche Pflichten erfüllen. Die Regelungen der KI-Verordnung sind nicht wirklich transparent, juristisch anspruchsvoll und in vielen Bereichen noch unklar. Deshalb ist es für Unternehmen, die KI entwickeln oder KI-Tools einsetzen, aktuell eine große Herausforderung, überhaupt herauszufinden, welche Pflichten sie erfüllen müssen und wie sie diese letztlich implementieren. Hier setzt „ComplAlance“ an: Es ist ein Tool für Governance, Risk Management und Compliance, das Unternehmen die Einhaltung und Umsetzung der KI-Verordnung vereinfacht. Das Tool findet durch ein Assessment heraus, welche Pflichten das jeweilige Unternehmen zu erfüllen hat. Über eine anschließende Risiko-Analyse lassen sich potenzielle Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI identifizieren. Schließlich gibt das Tool dem Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen und Templates zur Einhaltung der KI-Verordnung an die Hand.

Zu Beginn haben wir eine grobe Roadmap für das Wochenende skizziert: Am ersten Tag ging es darum, das Produkt zu konzipieren. Auf welche Punkte fokussieren wir uns für den Pitch? Was ist die User-Story? Nach der Produktkonzeption haben wir die juristischen Inhalte entwickelt und deren Anwendung technisch umgesetzt. Uns war es wichtig, alle Aspekte einer Produktentwicklung abzudecken, dazu gehörten die Finanzierbarkeit, die Wettbewerbersituation und die Frage, wie wir die Idee an den Mann und die Frau bringen können. Dieses Mindset hat uns, trotz oder gerade wegen unserer unterschiedlichen Hintergründe, motiviert, zusammengeschweißt und den besonderen Spirit unseres Teams an diesem Wochenende ausgemacht. Und auch nach dem Hackathon geht es für uns weiter: Wir möchten im Rahmen eines von Marcel gegründeten Softwareunternehmens und Venture Studios eine Plattform für Governance, Risk Management und Compliance für KI entwickeln, die neben den Funktionen von „ComplAlance“ auch juristische und technische Beratung für die Entwicklung von KI bietet.

Das Fazit

Für uns hat sich die Teilnahme am Hackathon definitiv gelohnt. Es war spannend, mit Menschen mit verschiedenen Backgrounds zusammenzuarbeiten, die ein solches Projekt aus unterschiedlichen Perspektiven angehen. Die Veranstaltung war super organisiert: Man hat sich hervorragend um uns gekümmert, so dass wir uns voll und ganz auf unsere Idee und deren Umsetzung fokussieren konnten. Nicht nur innerhalb des Teams, auch zwischen den Teams gab es einen inspirierenden Austausch, und der Ablauf hat genügend Freiräume gelassen, um sich auszutauschen und zu connecten. So viele innovative, neugierige Menschen an einem Ort zu treffen, die zusammen etwas Neues entstehen lassen, war einfach toll. Die Veranstaltung war wirklich sehr professionell aufgezogen und die Veranstalter sehr engagiert. Dazu die hochkarätig besetzte Jury, die Vorträge, Workshops, Insights durch Expert:innen vor Ort … Wir sind überzeugt: Diese Professionalität ist eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, dass in so kurzer Zeit ein innovatives und marktfähiges Produkt entstehen kann. Auch für die Weiterentwicklung haben wir spannende Impulse bekommen. Das war eine super Erfahrung, und wir würden immer wieder an einem Hackathon wie diesem teilnehmen.

Zu den Personen:

Tim Deißler hat einen Master in Software Engineering und ist seit über 12 Jahren im Bereich Softwareentwicklung aktiv. Aktuell arbeitet er als Solution Architect, Software Engineer und -Tester.

Claudia Jandek ist Rechtsreferendarin mit mehrjähriger Berufserfahrung, u.a. in einer Legal-Tech-Kanzlei in Berlin. Ihre Interessen liegen im Bereich Legal Design, Künstlicher Intelligenz und unternehmerischem Denken, insbesondere durch ihr Engagement im Unternehmen Honeydew.

Günther Körner ist mit seinem Wirtschaftsingenieurstudium interdisziplinär aufgestellt. Seit nunmehr neun Jahren arbeitet er in der Softwareentwicklung u.a. als Projektleiter für eine hessische Behörde. Zurzeit ist er dort im Datenschutzmanagement tätig.

Marcel Stapelfeldt ist Managing Director des Softwareunternehmens und Venture Studios Auralis Partners. Mit seiner juristischen und technischen Expertise entwickelt er innovative Lösungen im Bereich Legal Tech und KI.

Bildquellen: Wolters Kluwer Deutschland

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