M&A-Transaktion

M&A-Toolbox – Wie Legal Tech Rechtsberatung bei komplexen Transaktionsprozessen unterstützt

Von Dr. Stephan Morsch

Ein Projekt der Wirtschaftskanzlei SKW Schwarz

Eine M&A-Transaktion ist ein komplexes Geschäft. Auf dem Weg von der Due Diligence über die Frage „Asset Deal oder Share Deal?“, bis zum Aufsetzen des Term Sheets lauern eine ganze Reihe von Fallstricken, die einen erfolgreichen Abschluss der Transaktion gefährden können. Eine strategische, detaillierte Planung hilft, rechtliche Risiken und Komplikationen zu vermeiden. Dank Legal Tech lassen sich die Prozessschritte effizienter gestalten, wie ein Projekt der Wirtschaftskanzlei SKW Schwarz zeigt.

Mit M&A-Toolbox interne Prozesse optimieren

SKW Schwarz hat seine Erfahrungen aus komplexen M&A-Prozessen aufgegriffen und mit Hilfe der No-Code-Automatisierungs-Plattform des Unternehmens BRYTER eine M&A-Toolbox entwickelt. Die Anwältinnen und Anwälte nutzen sie dafür, interne und externe Prozesse zu optimieren. „Im Einsatz haben wir beispielsweise ein Tool, das unsere Anwälte bei komplexen datenschutzrechtlichen Prozessen unterstützt. Das Legal Intake-Tool dient zur Meldung von Rechtsfällen für ein großes internationales Unternehmen“, schildert Dr. Stephan Morsch, Partner und Leiter des Fachbereichs Gesellschaftsrecht/M&A bei SKW Schwarz, der seit vielen Jahren in- und ausländische Unternehmen und Finanzinvestoren bei M&A-Transaktionen berät.

SKW Schwarz nutzt die No-Code-Plattform von BRYTER nicht nur, um zahlreiche juristische Abläufe zu automatisieren, sondern auch, um eigene Lösungen zu bestimmten Rechtsprodukten weiterzuentwickeln. „Durch den Einsatz von No-Code-Software können wir für unsere Mandanten ein besonders hohes Maß an Individualität und Flexibilität gewährleisten“, so Stephan Morsch. „Wir können branchenspezifische Lösungen entwickeln, die unserem Anspruch an digitale Rechtsberatung gerecht werden und gleichzeitig den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens entsprechen.“

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Jura und IT

Bei der Entwicklung der M&A-Toolbox ging es aus Anwaltssicht zunächst darum, den Prozess des M&A-Deals mit all seinen Facetten in seine juristischen Einzelteile zu zerlegen, und die jeweils zu Grunde liegende rechtliche Entscheidungslogik („wenn, dann…“) auszuweisen. Die Herausforderung bestand darin, jedes denkbare Szenario aus Sicht des Nutzenden im Vorfeld zu erkennen und zu berücksichtigen. Wichtig war es dabei auch, den technischen Funktionsumfang von Beginn an klar abzustecken und die Aufbereitung des Sachverhalts dadurch vorzudefinieren.

Man muss sich also bereits im Vorfeld fragen, welche Funktionen die Software erfüllen soll und an welcher Stelle welcher Befehl auszuführen ist. War der „Blueprint“ für das Tool  einmal aufs Papier gebracht, konnte dieser mit Hilfe von BRYTER anschließend zu einem vollwertigen Legal Tech-Tool weiterentwickelt werden. Hierbei wird einem der große Vorteil des Einsatzes von sogenannter „Visual Coding“-Software bewusst: Zum einen ist der Prozess auch für beteiligte Juristinnen und Juristen ohne Programmierkenntnisse technisch nachvollziehbar. Die Zusammenarbeit mit dem „Programmierer“ ist somit wesentlich einfacher. Zum anderen können mit der technischen Umsetzung wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betraut werden, die wiederum das notwendige rechtliche Wissen mitbringen, um eine schnelle und möglichst reibungslose Umsetzung zu garantieren. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Jura und IT ist durch dieses Verfahren insgesamt effizienter und reibungsloser.

M&A-Toolbox individualisiert und optimiert Mandantenberatung

Konzipiert wurde die M&A-Toolbox in erster Linie für Mandanten, die noch unerfahren mit Transaktionen sind. Als potenzielle Käufer oder Verkäufer eines Unternehmens wollen sie einen schnellen und verständlichen, aber gleichzeitig fundierten und individuell zugeschnittenen Überblick über den M&A-Prozess verschaffen. Das Tool bildet daher wesentliche Elemente eines M&A-Deals aus der Sicht des Käufers oder Verkäufers ab. Eine Checkliste fungiert als Kompass für das anstehende Verfahren eines Share Deals. Um diese zu bekommen, müssen Nutzerinnen und Nutzer zunächst einen Fragenkatalog zu ihrem Fall durchlaufen. Nach der Beantwortung aller Fragen können sie sich ihre individuelle Checkliste im PDF- oder Word-Format herunterladen.

Dr. Stephan Morsch: „Das Tool macht den Käufer und den Verkäufer auf viele einzelne Prozessschritte aufmerksam, die anfänglich oft vergessen werden. Es hilft zudem bei der Zeitplanung und zeigt, welche Stakeholder in den M&A-Prozess einbezogen werden müssen.“ Das M&A-Tool von BRYTER und SKW Schwarz ist zwar aus dem Blickwinkel des deutschen Rechts konzipiert worden. Weil die M&A-Prozesse in verschiedenen Ländern aber häufig vergleichbar sind, kann es auch bei internationalen Transaktionsvorhaben eingesetzt werden.

Legal Tech-Tools unterstützen anwaltliche Rechtsberatung

Der Mehraufwand einer sorgfältigen Vorbereitung macht sich nach Einschätzung von Stephan Morsch schlussendlich bei jeder Transaktion bezahlt – sei es durch niedrigere Kosten im weiteren M&A-Prozess, einen zügigeren, unterbrechungsfreien Ablauf oder für den Verkäufer sogar durch einen höheren Kaufpreis. „Die Kombination von anwaltlicher Erfahrung und Legal Tech-Tools bringt für den jeweiligen Käufer oder Verkäufer einen echten Mehrwert“, erklärt Stephan Morsch.

Foto: SKWSchwarz
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Dr. Stephan Morsch berät in- und ausländische Unternehmen und Finanzinvestoren auf den Gebieten M&A, Private Equity / Venture Capital Investments, Joint Ventures sowie Gesellschaftsrecht. Zu seinen Mandanten gehören insbesondere Unternehmen der Medien-, Technologie-, Automobil-, Energie-, Gesundheits- und Investitionsgüterbranche sowie Fonds und Family Offices.

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