Die Digitalisierung verändert die Rechtsbranche grundlegend – und der German Legal Tech Hub (GLTH) ist mit seiner Community-Plattform Teil dieser Transformation. Die Plattform verbindet Akteur:innen aus Kanzleien, Unternehmensrechtsabteilungen, Start-ups und der Justiz, um den Austausch von Wissen, Ideen und Innovationen zu fördern. In diesem Interview spricht Pauline Krahforst, Plattform-Managerin beim German Legal Tech Hub, über die besonderen Mehrwerte der Plattform, die Vision des Hubs und wie Legal Tech zugänglicher für alle gemacht wird.
Könnt ihr uns die German Legal Tech Hub Community-Plattform näher vorstellen?
Pauline Krahforst: Die Community-Plattform des German Legal Tech Hub kann man sich so vorstellen, wie andere große bekannte Business Social Media-Plattformen – nur eben für den Legal Tech-Bereich. Sie ist das zentrale Netzwerk für alle Legal Tech-Akteur:innen in Deutschland: eine One-Stop-Plattform, die juristische, technologische und wirtschaftliche Expertise miteinander verbindet. Für Anwältinnen, Anwälte und andere Interessierten sind z. B. die Mehrwerte, sich mit anderen Fachleuten zu vernetzen, Zugang zu praxisnahen, technologiebasierten Lösungen zu erhalten und von exklusiven Inhalten wie Masterclasses, Pitches und Matching-Veranstaltungen zu profitieren.
Unser Ziel ist es, Legal Tech-Lösungen für die breite Masse zugänglich zu machen und u. a. so den digitalen Wandel im Rechtsmarkt voranzutreiben. Besonders kleine und mittelständische Kanzleien sowie Start-ups finden bei uns wertvolle Unterstützung, um in diesem Bereich Fuß zu fassen.
Die Weiterentwicklung der Plattform, die sie zu dem macht, was sie heute ist, wurde durch eine großzügige Förderung des Landes Niedersachsen unterstützt, was uns besonders freut.
Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen, wenn ich mich anmelden möchte?
Die Anmeldung auf unserer Plattform ist seit Neustem grundsätzlich für alle kostenfrei offen, die ein Interesse an Legal Tech haben – unabhängig von ihrem beruflichen Hintergrund oder ihrer Vorerfahrung. Egal, ob Sie Anwältin, Start-up-Gründer, Studentin oder in einer Unternehmensrechtsabteilung tätig sind – wir bieten für jede Nutzergruppe passende Inhalte und Vernetzungsmöglichkeiten. Es ist lediglich eine Registrierung erforderlich, um Zugang zu den Inhalten und Funktionen der Plattform zu erhalten. Besonders hilfreich ist es, wenn Sie offen für Innovationen sind und den Austausch mit anderen Fachleuten aus der Branche suchen. Darüber hinaus bietet unsere Plattform auch exklusive Inhalte an, wie unser Start-up-Radar oder bestimmtes Material von unsere Kooperationspartnern oder von Veranstaltungen. Um diese einzusehen, ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft nötig.
Welche Art von Inhalten, Networking-Möglichkeiten und Tools finden die Nutzer:innen auf der Plattform?
Auf unserer Plattform finden die Nutzer:innen eine breite Palette an Inhalten und Tools, die speziell auf die Bedürfnisse der Legal Tech-Community zugeschnitten sind. Dazu gehören aktuelle branchenübergreifende Legal Tech News, exklusive Podcasts, Veranstaltungen und Events, themenspezifische Diskussionsforen und Themengruppen, sowie ein Stellenmarkt für Legal Tech-Positionen. Zusätzlich bieten wir spezielle Tools und Softwarelösungen, die den juristischen Arbeitsalltag effizienter gestalten. Die Networking-Möglichkeiten sind vielfältig: von direkten Nachrichten und Gruppeninteraktionen bis hin zu unseren regelmäßigen Community-Veranstaltungen, bei denen sich Mitglieder austauschen und gemeinsam an Projekten arbeiten können.

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Wie fördert die Plattform den Wissenstransfer zwischen erfahrenen Legal Tech-Expert:innen und Neueinsteiger:innen?
Der Wissenstransfer zwischen erfahrenen Expert:innen und Neueinsteiger:innen ist ein zentraler Bestandteil unserer Plattform. Wir bieten verschiedene Formate an, die diesen Austausch gezielt fördern. Dazu gehören Masterclasses, in denen Profis ihr Wissen zu spezifischen Legal Tech-Themen teilen sowie Pitches und Matching-Events, bei denen junge Unternehmen und erfahrene Akteur:innen zusammenkommen. Darüber hinaus ermöglichen unsere Themengruppen und Diskussionsforen den direkten Austausch zwischen erfahrenen Mitgliedern und Neueinsteiger:innen. Die Plattform bietet damit ein ideales Umfeld, um von den Besten zu lernen und gleichzeitig frische Ideen und Ansätze in die Community einzubringen.
Welche weiteren Entwicklungen und Funktionen plant ihr für die German Legal Tech Hub Community-Plattform in der nahen Zukunft?
Wir haben viele spannende Entwicklungen für die Zukunft unserer Plattform geplant. Ein Schwerpunkt wird auf der Erweiterung unserer Networking-Funktionen liegen, um den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern noch weiter zu fördern. Zudem arbeiten wir daran, zusätzliche Tools und Ressourcen für die Rechtsbranche bereitzustellen, die speziell auf die Bedürfnisse von Kanzleien und Unternehmensrechtsabteilungen zugeschnitten sind. Auch der Ausbau unserer exklusiven Inhalte, wie spezialisierte Webinare und interaktive Workshops, steht auf der Agenda.
Die Förderung des Landes Niedersachsen spielt hierbei eine Schlüsselrolle, da sie uns ermöglicht, diese Entwicklungen voranzutreiben und neue Funktionen zu implementieren, die den Bedürfnissen unserer Community gerecht werden. Es wäre natürlich cool, unsere Plattform irgendwann international aufzustellen, um den Austausch über die Grenzen Deutschlands hinaus zu erleichtern und den Zugang zu globalen Legal Tech-Innovationen zu ermöglichen. Aber das ist noch ganz leise Zukunftsmusik, da wir uns erst einmal auf Deutschland bzw. die DACH-Region fokussieren. Deshalb auch GERMAN Legal Tech Hub.
Wie sieht die langfristige Vision für den German Legal Tech Hub aus, und welche Rolle spielt die Community-Plattform in der Entwicklung des Legal Tech-Bereichs in Deutschland und darüber hinaus?
Wir möchten die Plattform weiter ausbauen, um den Austausch von Ideen, Best Practices und Technologien zu fördern. Sie fungiert als lebendiges Ökosystem, das den digitalen Wandel im Rechtswesen vorantreibt. Unser Ziel ist es, uns und die Plattform zu einem unverzichtbaren Werkzeug für alle Akteur:innen im Legal Tech-Bereich zu machen – sei es durch den Zugang zu neuesten Technologien, die Förderung von Start-ups oder die Schaffung eines deutschlandweiten Netzwerks von Expert:innen. Legal Tech soll ein fester Bestandteil der juristischen Arbeit und die Art und Weise, wie juristische Dienstleistungen erbracht werden, grundlegend transformiert werden.
Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte nicht zögern: Werde Teil der Plattform, vernetze dich mit den führenden Köpfen im Legal Tech-Bereich und gestalte die digitale Zukunft der Rechtsbranche mit.
Bild: © German Legal Tech Hub
Pauline Krahforst ist Projektmanagerin für Marketing & Kommunikation beim German Legal Tech Hub. Sie verantwortet die Unternehmenskommunikation, entwickelt zielgerichtete Marketingstrategien und ist für die Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zuständig. Als Plattform-Managerin betreut sie die Community-Plattform des Hubs, die als zentraler Ort für Innovation und Networking im Bereich Legal Tech dient.