Immer mehr KI-Tools für Kanzleien kommen auf den Markt oder befinden sich in der Entwicklung. Auch einige Kanzleisoftware-Anbieter schließen strategische Partnerschaften mit KI-Tool-Anbietern, um innerhalb ihrer Softwares oder Datenbanken neue Module oder Schnittstellen anzubieten. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über spannende KI-Tools, die sich für den Einsatz in ausgewählten verschiedenen Rechtsgebieten eignen – z. B. dem Strafrecht, Verkehrsrecht oder Arbeitsrecht.
Strafrecht: Legal AI Bußgeld
Wer die WebAkte der e.Consult AG nutzt (die auch in einigen Kanzleisoftwares integriert werden kann), hat die Möglichkeit, verschiedene KI-Module hinzu zu buchen. Das Modul LegalAI Bußgeld verspricht dabei Zeit- und Kostenersparnis bei Bußgeldmandaten. Das intelligente System kann Bußgeldbescheide automatisch analysieren und relevante Daten extrahieren sowie Vollmachten und Akteneinsichtsanträge sofort generieren.
Durch Serverstandorte in Deutschland bietet das Tool Datensicherheit.
Was kostet das Tool? Der monatliche Grundpreis einer legalAI Subscription liegt bei 19 Euro monatlich (jederzeit zum Monatsende kündbar). Zusätzlich fällt dann an:
- Preis pro Bußgeldfall: 3 Euro*
- Preis pro Versicherungsmandat: 7 Euro*
- Preis pro Kfz-Fall: 5 Euro*
*Fällt nur bei der Nutzung an.
Weitere Infos: e-consult.de/legal-ai/
Verkehrsrecht: Autoya
Autoya ist eine Softwarelösung zur Unterstützung der Schadenregulierung. Die Anwendung automatisiert die Erstellung versandfertiger Dokumente wie Anschreiben, Nachforderungen oder Erinnerungen und extrahiert relevante Daten aus Schadensmeldungen, Gutachten oder Rechnungen. Durch KI-gestützte Verarbeitung strukturiert Autoya Akteninhalte, bietet eine übersichtliche Darstellung des Regulierungsstands und weist auf anstehende Fristen hin. Die Lösung dient dazu, Arbeitsabläufe zu beschleunigen, manuelle Fehler zu reduzieren und standardisierte sowie individuelle Dokumente zu verwalten.
Zielgruppen sind vorwiegend Versicherungen, Anwaltskanzleien oder Dienstleister im Schadenmanagement.
Was kostet das Tool? Die Nutzung von Autoya erfolgt auf Basis einer Fallpauschale, die abhängig vom Leistungsumfang bei 7,50 Euro beginnt und gestaffelt bis zu 49,50 Euro pro Fall betragen kann.
Weitere Infos: autoya.de/
Europarecht: RechtGPT.eu
RechtGPT antwortet auf rechtliche Fragen mit Quellverweisen zu österreichischen, deutschen und europäischen Rechtsnormen und Judikatur. Dabei verwendet das Tool 574.799 Paragraphen, 20.529 Verordnungen und Richtlinien sowie 889.600 Entscheidungstexte und Rechtssätze. Jede generierte Antwort enthält entsprechende Quellverweise zu den Originalquellen. Die Anwendung bietet außerdem die Möglichkeit, eigene Dokumente als Arbeitsgrundlage zu verwenden, personenbezogene Daten mit einem Klick zu anonymisieren und die Integration in Microsoft Teams und Outlook.
Was kostet das Tool? Es gibt drei Nutzungsmodelle: Starter (50 Abfragen pro Monat/Benutzer) Business (250 Abfragen/Monat/Benutzer) und Enterprise (ab 5 Lizenzen, 100 Abfragen/Monat/Benutzer)
- Starter: 20 Euro Monat/Benutzer
- Business: 40 Euro Monat/Benutzer
- Enterprise: 20 Euro Monat/Benutzer
Wer es unverbindlich testen möchte, kann bis zu sieben Testfragen stellen.
Weitere Infos: rechtgpt.eu/
Steuerrecht: Frag den Schmidt
Das beck-Modul Frag den Schmidt ermöglicht es Expertinnen und Experten aus dem Steuerrecht, dem Schmidt EStG Fragen zu stellen und Dialoge mit ihm führen. Es bietet damit Zugriff auf die Volltexte von über 56.000 im Werk zitierten Fundstellen.
Für Beziehende des beck-online-Moduls Schmidt EStG wird die KI-Anwendung FRAG DEN SCHMIDT ab Veröffentlichung der 44. Auflage 2025 zudem automatisch freigeschaltet.
Was kostet das Modul? 15 Euro pro Monat (Mindestlaufzeit 6 Monate, Verlängerungszeiträume jeweils 6 Monate). So gestalten sich die Halbjahrespreise:
- 1 Nutzer: 90 Euro
- bis 3 Nutzer: 180 Euro
- - 9. Nutzer je: 45 Euro
Alternativ kann der Print-Kommentar als „Chat-Book“ inklusive Frag den Schmidt für 159 Euro bestellt werden.
Weitere Infos: rsw.beck.de/buecher/schmidt-estg
Arbeitsrecht: Otto Schmidt Answers mit Aktionsmodul Arbeitsrecht
Die Lösung Otto Schmidt Answers, deren KI Antworten basierend auf Fachliteratur von Otto Schmidt inklusive direkter Quellenverweise liefert, ist nun auch mit dem Aktionsmodul und Beratermodul Arbeitsrecht verfügbar.
Damit haben Nutzende u. a. Zugriff auf alle Ausgaben des monatlichen Informationsdienstes „ArbRB Arbeits-Rechtsberater” und „ZFA Zeitschrift für Arbeitsrecht” und erhalten zudem Tipps zur Antragsstellung sowie zur gestaltenden Beratung für das gesamte Arbeitsrecht.
Was kostet das Tool: Otto Schmidt Answers kostet 79 Euro pro Monat für einen Nutzer bzw. eine Nutzerin. Das Aktionsmodul Arbeitsrecht kostet monatlich 50 Euro für insgesamt drei Nutzende.
Interessierte können das Tool vier Wochen gratis testen.
Weitere Infos: otto-schmidt.de/online/otto-schmidt-answers/aktionsmodul-arbeitsrecht