Mandantenakquise

Mandantenakquise über Videoportal – Interview zu schnell-zum-anwalt.de

Von Dr. Henny Lena Holzhauser

Das neue Angebot „schnell-zum-anwalt.de“ soll den Zugang zum Recht vereinfachen. Gleichzeitig bietet es Anwältinnen und Anwälten einen neuen Kanal zur Mandantenakquise und zur Kommunikationen mit bestehenden Mandantinnen und Mandanten. Wie genau das funktioniert und welchen Einfluss das auf die Mandantenbeziehung hat, wollten wir von Dr. Henny Lena Holzhauser wissen.

Was war die Idee zu Ihrem neuen Portal schnell-zum-anwalt.de und wie funktioniert es?

Die meisten Mandanten und Mandantinnen suchen heute zunächst online nach Lösungen für ihre Rechtsfragen. Kaum jemand geht mehr spontan in Anwaltskanzleien, um plötzlich auftretende Fragen zu klären. Hier setzen wir mit schnell-zum-anwalt.de an: Direkte Online-Ersteinschätzung durch erfahrene Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte per Video. Zum Festpreis und ohne Termin. Das funktioniert so: Mandantinnen und Mandanten wählen ihr Rechtsgebiet aus und fordern eine Anwaltsvermittlung an. Im System freigeschaltete Anwältinnen und Anwälte erhalten dann eine Live-Meldung für die Anfrage des Mandanten oder der Mandantin. Sobald der Anwalt bzw. die Anwältin die Anfrage annimmt, wird der Mandant oder die Mandantin in den Bezahlschritt weitergeleitet. Nach erfolgreicher Zahlung öffnet sich die Konferenz und die Beratung beginnt. Mandanten und Mandantinnen gelangen dadurch innerhalb weniger Minuten von der Anfrage in den Online-Konferenzraum.

Wir sind der Überzeugung, dass auch in Zeiten von Online-Beratungen die Vertrauenskomponente zwischen Anwaltschaft und Mandantschaft aufrechterhalten werden muss. Mit unserem geschützten Konzept für Videoberatung wollen wir genau das erreichen: Der Mandant oder die Mandantin sieht den beratenden Anwalt bzw. die beratende Anwältin vor sich auf dem Bildschirm. Die Beratungsqualität wird durch die Interaktion per Video deutlich gesteigert. So gibt bereits die Mimik des Mandanten oder der Mandantin Aufschluss darüber, ob der Sachverhalt wirklich verstanden wurde. Hinzu kommt der Live-Dokumententransfer für Verträge, Fotos etc., wodurch die Beratung auf Basis der Faktenlage und nicht nur durch Schilderungen erfolgt.

Inwiefern profitieren Anwältinnen und Anwälte von der Nutzung des Videokonferenz-Tools?

Kanzleien erhalten die Möglichkeit, Mandantenakquise zu betreiben. Darüber hinaus kann auch die Pflege von Bestandsmandaten über die Plattform erfolgen. Anwältinnen und Anwälte können dadurch nicht nur Neumandate über die Plattform gewinnen, sondern auch die gesamte Mandantenbetreuung über unsere sichere Videoberatungslösung organisieren. Auf Wunsch übernehmen wir die Abrechnung der über die Plattform durchgeführten Beratungen.

Für welche Anwältinnen und Anwälte bzw. Kanzleien ist das Tool besonders geeignet?

Grundsätzlich ist das Tool für alle Kanzleigrößen geeignet. In den meisten mitwirkenden Kanzleien sind zwischen ein bis fünf Anwältinnen und Anwälte tätig. Kanzleien haben auch die Möglichkeit, unseren Baukasten für Videoberatung an ihre Markenvorgaben anzupassen und auf ihrer Website einzubinden. Dadurch erhalten Kanzleien ein von Rechtsanwält:innen für Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen entwickeltes DSGVO-konformes Onlineberatungssystem. Auf diese Weise können Websitebesucher oder Social Media-Nutzer:innen direkt zu Mandant:innen konvertiert werden.

Wie reagieren potenzielle Mandanten und Mandantinnen auf die Beratung per Video? Welcher „Mandantentyp“ macht vornehmlich Gebrauch von dem Angebot?

Bislang ist die Resonanz sehr positiv. Es zeigt sich, dass Nutzer und Nutzerinnen es wertschätzen, einen „echten“ Anwalt oder eine „echte“ Anwältin in einer „echten“ Kanzlei vor sich auf dem Bildschirm zu sehen. Bezüglich der Nutzer:innen sind es per se onlineaffine Personen zwischen 25-44 Jahren. Die angefragten Rechtsgebiete erstrecken sich von Reiserecht über Markenrecht bis hin zum Insolvenzrecht.

Wir wirkt sich die Online-Beratung auf die Mandantenbeziehung aus?

Durch Corona hat sich die Interaktion per Video weitgehend etabliert. Es liegt aber natürlich an dem Beratenden, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Diese Herausforderung stellt sich allerdings genauso bei einer Beratung in der Kanzlei. Die Beratung per Video schafft aus unserer Sicht alle Voraussetzungen, um die Vertrauenskomponente von offline nach online zu übertragen. Einer soliden Mandantenbeziehung steht dadurch trotz Entfernung nichts im Wege.

Was brauche ich als Kanzlei, um mit dem Service zu starten?

Kanzleien benötigen lediglich Internet und ein Endgerät mit Kamera und Mikrofon. Soll heißen: Nach der Registrierung und Vertragsabschluss mit uns kann jede Kanzlei auf schnell-zum-anwalt.de loslegen. Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung!

Vielen Dank für das Interview, Frau Dr. Holzhauser!

Foto: Adobe Stock/fizkes
Lena Holzhauser
Weitere Beiträge

Nach ihrer Promotion über die strategische Kundenanalyse in Familien-
unternehmen war Frau Dr. Holzhauser von 2014 bis 2019 als Unternehmensberaterin in den Bereichen Restrukturie-
rung und B2B-Vertriebs-
strategie tätig. Seit 2019 unterstützt sie die H&P Gruppe (www.holzhauser.de) im Rahmen von Business Development-Projekten (Beispielprojekt: www.schnell-zum-anwalt.de) und hat seit April 2021 die Position der Geschäftsführerin der H&P Solutions GmbH inne.

Was ist Ihr beruflicher Status?

close-link
Nach oben scrollen